Das Stadion des BVB!!!


Das Stadion

SIGNAL IDUNA PARKHätte man den Dortmundern vor 30 Jahren von einem Fußball-Tempel mit über 80.000 Plätzen inmitten ihrer Stadt erzählt, von einem Stadion mit Glasfassade, Rasenheizung und der größten Stehplatztribüne Europas, alle hätten ob derlei Phantastereien nachsichtig gelächelt. Heute steht an der Strobelallee mit dem SIGNAL IDUNA PARK tatsächlich Deutschlands größtes Fußballstadion. Fassungsvermögen: Exakt 80.708 Plätze. Dass dieser Gigant der Borussia beinahe finanziell das Genick gebrochen hätte, ist ein anderes, glücklicherweise seit Ende Mai 2006 gelöstes Kapitel.


Die Geschichte

Die Geschichte des Westfalenstadions begann bereits 1965, als sich der Dortmunder Sportausschuss erstmals mit der Neuerrichtung eines Fußballstadions in unmittelbarer Nähe der Roten Erde befasste. Ein solcher Neubau schien jedoch aus finanziellen Gründen nicht machbar, so dass diesbezügliche Pläne zunächst auf Eis gelegt worden. Erst als Deutschland sich für die Austragung der WM 1974 bewarb, wurde der Bau des Westfalenstadions akut. Im Oktober 1967 bewarb sich Dortmund als Spielort, den Zuschlag für die Ausrichtung des Turniers hatte der DFB bereits ein Jahr zuvor erhalten.

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Am 19. Oktober 1970 erging dann der Beschluss des Rats der Stadt Dortmund zum Bau eines neuen Stadions, dessen erster Spatenstich ein Jahr später erfolgte. Das Gelände direkt hinter der Haupttribüne der Roten Erde war zuvor als Trainingsgelände des Vereins genutzt worden. Entgegen der Planu ursprünglichenng, die ein vollüberdachtes Stadion mit Laufbahn und Platz für 60.000 Zuschauer vorgesehen hatte, allerdings auch Kosten in Höhe von 60 Millionen Mark verursacht hätte, wurde letztlich ein reines Fußballstadion in Plattenbauweise gebaut. Vorbild der Arena war ein Stadion in der kanadischen Olympiastadt Montreal. Die Baukosten dieses Alternativbaus beliefen sich schließlich nur auf knapp die Hälfte der ursprünglichen Summe, zudem musste die Stadt Dortmund als Bauherr dank finanzieller Unterstützung durch Bund und Land sowie der Glücksspirale nur geschätzte 6 Millionen Mark beisteuern.

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Letztlich besaß das Westfalenstadion zu Beginn der Weltmeisterschaft ein Fassungsvermögen von 54.000 Plätzen, die praktisch vollständig überdacht waren. Sämtliche der 16.500 Sitzplätze befanden sich auf den Tribünen an den Seiten des Spielfelds, Nord- und Südtribüne blieben Stehplätzen vorbehalten. Zur offiziellen Eröffnung am 2. April 1974 empfing die Borussia dann in einem Freundschaftsspiel den Revierrivalen aus Gelsenkirchen, fast 50.000 Zuschauer wohnten dem Spiel bei. Bei der Weltmeisterschaft 1974 war Dortmund wenig später dann Austragungsort von vier Spielen, unter anderem fand das „Halbfinale“ zwischen Brasilien und den Niederlanden im Westfalenstadion statt.

Schnell entwickelte sich das Stadion zu einem der bedeutendsten Stadien der Bundesrepublik. Aufgrund seiner „typisch englischen“ Bauweise ohne Laufbahn war die Atmosphäre im Westfalenstadion immer etwas hitziger als in den meisten anderen Stadien des Landes, die wesentlich weitläufiger waren. Als größtes Fußballstadion seiner Art war das Dortmunder Stadion letztlich ein früher Vorläufer der reinen Fußballarenen, die seit Ende der 90er im ganzen Land gebaut wurden.

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Im Frühjahr 1992 wurde das Fassungsvermögen aufgrund von Vorschriften der UEFA durch die Umrüstung von Steh- in Sitzplätze auf der Nordtribüne auf 42.800 Zuschauer reduziert. Mit den sportlichen Erfolgen der Borussia in den 90ern wurde auch das Westfalenstadion dann jedoch schrittweise ausgebaut. Im Rahmen der ersten Ausbaustufe wurden West- und Osttribüne 1995 um einen Oberrang mit jeweils 6.000 Sitzplätzen aufgestockt. In einer zweiten Ausbaustufe konnte die Zuschauerkapazität 1998 auf 68.600 erhöht werden, als auch Nord- und Südtribüne aufgestockt wurden. Seitdem ist die Südtribüne mit einem Fassungsvermögen von 25.000 Plätzen Europas größte Stehplatztribüne, die Stehplätze auf der Nordtribüne wurden gleichzeitig reduziert. Die dritte Ausbaustufe, die die Schließung der bisher noch offenen Ecken vorsah, bescherte dem Westfalenstadion zur Saison 2003/04 eine Erhöhung des Fassungsvermögens um 14.499 Zuschauer auf 83.000 Plätze in Ligabetrieb. Dies machte das Dortmunder Stadion zur größten „Fußballoper“ Deutschlands. Als Folge des Ausbaus konnte der BVB in der ersten Spielzeit im neuen Stadion mit knapp 79.000 Besuchern den größten Zuschauerschnitt Europas vorweisen. Die Kosten für die drei Bauphasen beliefen sich auf insgesamt 110 Millionen Euro, die ausschließlich privat aufgebracht wurden.


Insbesondere der letzte Ausbau des Westfalenstadions brachte den Verein in eine schwere finanzielle Krise. Nach dem Börsengang hatte die Borussia ihre Anteile an der Arena auf 75% aufgestockt, musste in der Folgezeit jedoch zur Sicherung der Liquidität immer wieder einzelne Pakete verkaufen. Bereits zum Jahreswechsel 2002/03 hatte die KGaA ihren Besitz am Stadion komplett an die Molsiris, eine Tochter der Commerzbank AG, veräußert und so geschätzte 75 Millionen Euro eingenommen. Gleichzeitig wurde das Stadion für eine Laufzeit von zunächst 15 Jahren „zurückgemietet“, was aufgrund der jährlichen Kosten von 15 Millionen Euro die finanzielle Handlungsfähigkeit des Vorstands in den Folgejahren erheblich einschränkte. Zusammen mit den eminent hohen Ausgaben für den Kader führte die Finanzierung der Schließung der Ecken schließlich zum Kollaps im Herbst 2004.








Im Rahmen des folgenden Sanierungsprogramms musste der BVB auch eine Vermarktung des Stadionnamens in Kauf nehmen. Das Versicherungsunternehmen Signal Iduna erwarb im Herbst 2005 die Namensrechte am Stadion, das seitdem als Signal Iduna Park firmiert. Die dadurch erzielten Einnahmen gelten zusammen mit dem Rückkauf des Stadions im Mai desselben Jahres als Meilenstein in der finanziellen Konsolidierung des Vereins.

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Bei der WM 2006 wurden neben vier Vorrundenspielen auch ein Achtel- und ein Halbfinalspiel im Signal Iduna Park ausgetragen. Weil die FIFA nur offiziellen WM-Sponsoren die Werbung innerhalb der Stadien zubilligte, wurde das Stadion während der WM in „FIFA-WM Stadion Dortmund“ umbenannt. Im Zuge der Vorbereitung auf dieses Großereignis fanden einige Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen statt, bei denen unter anderem auch die Kapazität leicht verringert wurde. Mit derzeit 80.708 Zuschauerplätzen ist es dennoch weiterhin das größte Stadion Deutschlands.


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Chronik

April 1965: Die Gremien der Stadt neigen zu einem Stadion-Neubau statt zu einer Erweiterung der Kampfbahn "Rote Erde".

Oktober 1967:

Dortmund bewirbt sich als Austragungsort für die WM 74.

Mai 1970:

Sportdezernent Rüttel schlägt eine Errichtung in Palettenbauweise vor. Voraussichtliche Kosten: nur noch 27 Millionen Mark.

Oktober 1971:

Der Rat der Stadt beschließt den Bau des Westfalenstadions. 14 Tage später erfolgt der erste Spatenstich (18.10.71).

April 1974:

Das Stadion wird mit dem Klassiker zwischen dem BVB und Schalke 04 eingeweiht. 15 Tage später steigt das erste Länderspiel (gegen Ungarn).

August 1992:

Die Umwandlung eines großen Teils der Nordtribüne von Steh- in Sitzplätze reduziert die Kapazität auf 42.800 Plätze.

August 1996:

Teil eins der großen Umbaumaßnahmen: Nach Ausbau und Erweiterung der Ost- und Westtribüne bietet der Tempel nun 55.000 Zuschauern Platz.

Juli 1999:

Die zweite Ausbaustufe wird vollendet. Fassungsvermögen nun: 68.600 Besucher.

September 2003:

Auch die Ecken sind dicht. 81.264 Zuschauer finden nun Platz im größten Stadion Deutschlands.

Dezember 2003:

Dortmund wird WM-Spielort - und erhält den Zuschlag für ein Halbfinale.

Dezember 2005:

Ein dem BVB eng verbundener, ortsansässiger Versicherungskonzern sichert sich das Namensrecht für die nächsten knapp sechs Jahre: Das Westfalenstadion heißt jetzt SIGNAL IDUNA PARK.

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